Der traditionsreichste Konzertsaal Essens wurde 1864 - damals noch ein Holzgebäude und unter dem Namen Stadtgartensaal bekannt - eröffnet. Den musikalischen Festakt gestalteten die Helfersche Kapelle und der Männergesangverein. Die neue Veranstaltungsstätte sollte den Bewohnern Essens zu größeren festlichen Zusammenkünften und zur Erholung von den Werktagsarbeiten Raum und Gelegenheit bieten.
Vom Stadtgartensaal zur Philharmonie
Essen.Musik
Alle Musiksparten im Überblick
Der Stadtgartensaal (1864)
Der alte Saalbau (1904)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts genügte der Stadtgartensaal den Anforderungen an einen Konzertsaal nicht mehr. An gleicher Stelle wurde der Saalbau nach einem gemeinsamen Entwurf der Architekten Skjøld Neckelmann (Stuttgart) und Carl Nordmann (Essen) errichtet. Kein Geringerer als RICHARD STRAUSS weihte am 1. und 2. Oktober 1904 den Großen Saal ein: 100 Musiker, 360 Sängerinnen und Sänger und 40 Knabenstimmen gestalteten unter seiner Leitung die Sinfonia domestica. In den folgenden Jahren machte die gesamte Pult- und Komponistenprominenz der Jahrhundertwende Station in Essen.
Der neue Saalbau (1950)
1950 wurde der im Krieg zerstörte Saalbau im Stil der 50er Jahre wiedereröffnet. Auffälliges äußeres Merkmal war das vollständig mit Kupfer verkleidete Dach. Bis in die siebziger Jahre hinein setzten hier Stars der internationalen Musikwelt Akzente, doch machten nach und nach bauliche Mängel das Haus als Musikstätte immer weniger tragbar. Im Februar 2001 fiel die Entscheidung zugunsten der Sanierung des Gebäudes.
Die Philharmonie im Saalbau (2004)
Am 5. Juni 2004 wurde die neue Philharmonie feierlich mit den Essener Philharmonikern unter Stefan Soltesz eröffnet. Es erklangen das Klavierkonzert c-Moll KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart mit Olli Mustonen als Solist und die Alpensinfonie von Richard Strauss. Zuvor hatte der Philharmonische Chor den Eingangschor aus der Bach-Kantate BWV 214 "Tönet, ihr Pauken! Erschallet Trompeten!" gesungen, eine Reverenz an den Essener Musikverein, der vor 100 Jahren bei der Einweihung des Saalbaus mitgewirkt hatte. In dessen historischem Gewand war nun in nur zweijähriger Bauzeit ein vollkommen neues Konzerthaus von internationalem Rang und zugleich das größte Konzerthaus im Ruhrgebiet entstanden. Herzstück ist die große Kuhn-Orgel mit 4.502 Orgelpfeifen. Die neue Philharmonie und das benachbarte Aalto-Theater bilden zusammen den Mittelpunkt der Musikkultur der Stadt. Durch die landschaftlich bezogene Einbindung in den Stadtgarten stellen sie zugleich ein städtebauliches Ensemble dar, das seinesgleichen sucht.
Mehr über die Entwicklung vom Saalbau zur Philharmonie (Wikipedia) >